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Wir waren eine glückliche,unternehmungslustige Familie,bis zu diesem Tag.
Auch der 19.September 2009 war ein Tag wie viele andere,bis zum Nachmittag
als mein Sohn Marcel einen schweren Verkehrsunfall hatte.Im Spieltrieb
fuhr er mit seinem Rad die Straße entlang und übersah das Auto
und stieß mit ihm zusammen.
Als ich erfuhr was passiert war,bin ich sofort zur Unfallstelle,
die kaum 300m von unserem Zuhause entfernt war,hingefahren.
Dort lag Marcel schon bewustlos auf der Straße,die Sanitäter und der Notarzt
versorgten ihn bereits.
Nach der Erstuntersuchung vorort erfuhr ich,
dass Marcel einen Schädelbruch hatte und das
seine Überlebungschancen gering waren.
Deshalb musste er mit dem Rettungshubschrauber nach Bayreuth
in die Hohe Warte geflogen werden.
Dann mussten wir auf den Anruf der Klinik warten.
Als wir nach Bayreuth in die Kinderklinik auf die Intensivstation kamen,
wurden wir gleich von dem Behandelten Arzt
in ein seperates Zimmer gebracht.
Da erfuhren wir die Wahrheit,wie es um unseren Sonnenschein steht.
Man sagte uns,dass es sehr schlecht um ihn steht und
das er in hoher Lebensgefahr schwebt.
Sie mussten ihm einen Teil des Schädelknochens entfernen,
hinzu kam ein schweres Schädel-Hirn-Trauma mit Hirnblutungen.
Aufgrund der Verletzungen haben sie Marcel in ein künstliches Koma gelegt.
Nach weiteren 5 Tagen sagten sie mir,
dass sie Marcel aus dem künstlichen Koma aufwecken wollten.
Ich saß an seinem Krankenbett und sah zu wie sie alle Geräte nach
und nach entfernten.
Marcels Kreislauf war stabil und er atmete selbstständig.
Doch er wachte nicht auf,nach ca. 6 Stunden sagten
die Ärzte das Marcel ins Wachkoma gefallen ist,
in dem er sich bis heute noch befindet.
In diesem Augenblick brach eine Welt für mich zusammen.
Da Marcel nicht allein essen konnte,
wurde er über eine Nasensonde ernährt.
Nach ständig auftretenden Nasenbluten entschieden sich die Ärzte,
bei Marcel am 13.10.2009 eine Magensonde(PEG) zulegen.
Man stellte fest,dass sich der Hirndruck sehr erhöht hatte.
Marcels Gehirn konnte die anfallende Hirnflüssigkeit
nicht mehr abbauen.
Aus diesem Grund musste am 21.10.2009 ein Überdruckventil(Shunt)
unter die Kopfhaut eingesetzt werden,der die Hirnflüssigkeit
über einen feinen Schlauch in den Bauchraum leitet,
wo sie vom Körper verarbeitet werden kann.
Marcel blieb mehrere Wochen auf der Intersivstation,
wo wir ihn jeden Tag besuchten.
Die Ärzte entschieden,dass Marcel zur Früh-Reha nach
Vogtareuth müsse,damit die Frühförderung begonnen
werden konnte.
Das hieß für uns viel Schreibarbeit und Koffer packen.
Am 05.11.2009 bin ich,Marcel und sein kleinen Bruder Nico zur Reha.
Dort stellte man bei Marcel eine Tetra-Spastik fest
die mit Botox-Spritzen behandelt wurde,doch dies reichte nicht.
Sie sagten mir das Marcel eine Baclofen-Pumpe bräuchte,
die ihn über lange Zeit mit Botox versorgen kann.
Dafür mussten die Ärzte die Magensonde etwas verlegen,
dies geschah am 26.11.2009 und die Baclofen-Pumpe
wurde am 21.12.2009 unter die Haut am Bauch eingesetzt.
Diese muss spätestens alle 3 Monate aufgefüllt werden,
damit Marcel beweglich bleibt.
In dieser Rehazeit wurde ich mit der häuslichen Pflege
von Marcel vertraut gemacht.
Auch bekam er dort Ergotherapien,Physiotherapien
und Logotherapien, die ihm halfen das Schlucken zu trainieren
und beweglich zu bleiben.
Marcel kann wegen seiner Spastik seine Arme nicht mehr beugen.
Bei seinen Füßen bildete sich der sogenannte "Spitzfuß",
dieser konnte mit Gipsschienen und Orthesen zur normalen
Fußstellung gebracht werden.
Diese Orthesen muß Marcel heute noch tragen.
Der Oberarzt erklärte mir,dass Marcels Gehirn schwere
Schädigungen auf beiden Seiten hat und das nur noch 20-30%
gesundes Gewebe zu erkennen sei.
Man sagte mir auch das er mehrfach schwerstbehindert bleiben
wird und ein Leben lang auf Hilfe und Pflege angewiesen sein wird.
Da die rechte Seite des Oberkörpers von ihm schon verkürzt ist,
braucht Marcel ein Korsett,
damit er sich nicht noch mehr verkrümmen kann.
Als nächstes bekam er Handschienen,damit die Finger
wieder zur Streckung kommen,
weil sie wegen der Spastik zu Fäusten geballt waren.
Unser Aufenthalt dauerte 6 Monate,in diesen Zeit hörte ich von
den Ärzten immer wieder
nur negatives und nahmen mir somit jede Hoffnung.
Gespräche wie diese zogen mich immer wieder runter,
aber wenn ich dann meinen Sohn Marcel ansah,wußte ich wieder,
wofür ich kämpfte und bekam neue Kraft und Hoffnung.
Auch meine Freunde halfen mir dabei.
Da ich dort mit der Pflege meines Sohnes nicht mehr
zufrieden war,wollte ich nur noch mit ihm heim.
Leider konnten wir noch nicht nach Hause,weil Macel
noch "Entdeckelt"war.
Nach dem Marcels Gehirn endlich abgeschwollen war,
konnte der Termin für die OP des Schädelknochenimplantates
gesetzt werden.
Dieser war am 04.03.2010.
Das Implantat(CAD-Deckel) wurde in der USA nach Marcels
Schädelform angefertigt.
Es wurde von Marcels Körper nicht abgestoßen,
aber es gab Komplikationen bei der 10 stündigen OP,
da er sehr viel Blut verlohr und er eine Bluttransfusion brauchte.
Er erholte sich trotzdem sehr gut von der OP.
Dann stand endlich unser Entlassungstermin fest.
In der zwischenzeit wurde zuhause meine Wohnung umgebaut
und die Zimmer umgeräumt,damit alles behindertengerecht ist.
Marcel bekam ein Stehbett,einen Badewannenlifter,einen Schiebelifter,
eine Therapieliege,zwei Nahrungspumpen und einen für ihn
angefertigten Rollstuhl.
Da zuhause alles bereit für uns war,konnten wir heim.
Dies geschah am 14.04.2010.
Da Marcel eine 24-Stunden-Pflege braucht,wurde ein
Pflegedienst für die Nachtpflege eingestellt.
Die Tagespflege meines Kindes übernehme ich selbst.
Marcel entspannte sich zuhause so sehr,dass wir nach
einer Woche in die Kinderklinik Weiden mussten,
um seine Medikation neu einstellen zulassen,
dies dauerte 1 Woche.
Dann waren wir wieder eine zeitlang daheim,bis Marcel
Atemprobleme bekam.
Also ging es wieder nach Weiden,dort entschieden sich
die Ärzte eine Mandel-OP durchzuführen,bei der
Nachblutungen auftreten konnten.
Eine Woche nach der OP bekam er eine Nachblutung,
die aber schnell behoben werden konnte.
Nach insgesammt 3 Wochen konnten wir wieder heim.
Nun sind wir zuhause und unternehmen mit Marcel
trotzdem sehr viel,
soweit sein Zustand es zuläßt.
Zum Beispiel waren wir mit ihm im Freibad,
zuhause im Planschbecken und gehen viel mit ihm Spazieren.
Leider sind nicht alle Tage gleich.
An manchen Tagen fühlt sich Marcel sehr gut und entspannt und
an anderen Tagen hat er "Powerphasen".
Am 14.06.2010 wurde bei Marcel eine weitere
Botox-Behandlung durchgeführt,
damit die therapeutische Maßnahme mit Armschienen
zum Erfolg führen kann.
Marcel zeigt mit Geräuschen und mit verziehen seines Mundes
was ihm gefällt und was nicht.
Wir sehen jeden Tag kleinere Fortschritte,
aber es wird ein sehr langer Weg mit vielen Höhen und Tiefen.
Doch wir geben die Hoffnung nie auf,auch wenn wir nicht wissen,
wann Marcel aus dem Koma erwacht und auch nicht wenn er
mehrfach Behindert bleibt und immer Hilfe brauchen wird.